Venedig
Der Teil der Hauptstraße, der unmittelbar vor der heutigen Jahrtausendbrücke liegt, trug zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert den Namen „Venedig“. Der Name entstand, als die im 17. Jahrhundert errichteten Wohnhäuser wegen des hohen Grundwasserstandes auf Pfähle gesetzt werden mussten – wie beim italienischen Namensgeber der Straße.
Hier siedelten sich viele der nach 1685 aus Frankreich nach Brandenburg eingewanderten Hugenotten – darunter wohl auch der Stammvater der Fontanes in Brandenburg-Preußen - an.
Um 1697 durchquerte Jaques Fontane (1664-1707), Ahnherr der Familie Fontane, die Stadt Brandenburg auf seiner Reise nach Berlin. Im Frühjahr 1700 siedelte sich Jaques Fontane dann in Brandenburg an, wo bereits mehr als 100 französische Glaubensflüchtlinge lebten. In Brandenburg betrieb Fontane eine kleine Strumpfwirker-Werkstatt. In der Stadt wurde am 6. November 1702 sein viertes Kind, Marie Magdeleine, geboren und in der Johanniskirche getauft. Doch bereits im folgenden Jahr zog Jaques Fontane wieder nach Berlin zurück, wo die Verdienstmöglichkeiten besser waren, eine größere französische Kolonie bestand und weitere Familienmitglieder lebten. Fontane beschreibt die Einwanderung der Hugenotten in seinem Aufsatz „Zur 200-Jahrfeier des Ediktes von Potsdam am 29. Oktober 1685“.