Villa und Grabstätte Wiesike
Dem Schloss gegenüber befinden sich heute die Reste der ehemaligen Gutsanlage Carl Ferdinand Wiesikes, die später nach der Tochter Agnes Margarethe seines Neffen Herrmann Wiesike „Margarethenhof“ genannt wurde. Diese Gebäudekomplexe sind Teile der früher größeren Gutsanlage Plauer Hof, die Wiesike gehörte.
„Wie wenn es gestern gewesen wäre, steht der Tag vor mir, zu dem ich »in großer Kumpanei« zum ersten Male auf diese Schloß Plaue gegenüber gelegene Ziegeleistelle zufuhr. Eine lange Wagenreihe, die Damen in eleganter Toilette, so kamen wir, um Pfingsten, die staubige Sommerchaussee von Brandenburg daher, und ehe Mittag heran war, hielten wir – unmittelbar vor der Planer Brücke links einbiegend – auf einem Vorplatz, zu dessen einer Seite sich die vorgenannte Storchenscheune, zur anderen ein primitives Wohnhaus erhob. In der Haustür aber stand ein alter Herr, in leichter sommerlicher Tracht, mit hoher Stirn und hohen weißen Vatermördern, dazu von breitem Bau und mit noch breiteren Lippen, und begrüßte seine Gäste, während herzueilende Dienstleute sich der Reisetaschen und Köfferchen bemächtigten und mit ihnen in einem unmittelbar angrenzenden, weinumrankten Logierhause verschwanden. Bald danach schlenderten wir in dem die Villa samt ihren Annexen umgebenden Parkgarten umher und lugten, von diesem Spaziergange heimkehrend, in die Fenster eines großen, erst neuerdings angebauten Gartensaals, wo sich schon die Vorbereitungen zu festlicher Bewirtung zeigten.“ so schildert Theodor in „Fünf Schlösser“ sein erstes Zusammentreffen mit Carl Ferdinand Wiesike an der Villa Wiesike.